Newsletter 20 #1
Wenn das öffentliche Leben plötzlich stillsteht, dann ist auch für den Profisport Pause. Als ich im März in Holland mit dem Weltcupfinal meine Eissaison beendete, ahnte ich noch nicht, wie sehr die Corona Pandemie meinen Sporlertalltag beeinflussen würde. Ich beschloss, nach der langen und anstrengenden Saison mit vielen Wettkämpfen, welche mit Europameisterschafts Bronze im Team Sprint zweifellos ihren Höhepunkt hatte, mir eine Pause zu gönnen und einige Wochen bei meiner Freundin in Guatemala zu verbringen und das Land kennen zu lernen. Dass diese Auszeit zu mehreren Monaten im kompletten Lockdown in Guatemala City wurde, war für mich eine mentale und physische Herausforderung. Als die Fallzahlen in Guatemala stiegen beschloss die Regierung das öffentliche Leben komplett herunterzufahren. Das hiess jegliche öffentliche Einrichtungen wurden geschlossen. Aus dem Haus durfte man nur zum Einkaufen oder mit Spezialerlaubnis und Ausgangssperre ab 16 Uhr. Ausserdem wurden auch die Grenzen geschlossen und Flüge aus dem Land fanden keine mehr statt. Ich sah mich gezwungen, trotz der erschwerten Situation, mich so gut wie möglich auf die kommende Saison vorzubereiten. Das bedeutete unzählige Stunden auf der Indoor-Fahradrolle und Training in dem selbsteingerichteten Homegym auf der Dachterrasse. Erst Mitte Juni kehrte ich in die Schweiz zurück und konnte anschliessend mit dem Training auf Inlineskates in Geisingen beginnen. Da unsere Rennsaison auf den Inline Skates komplett ins Wasser fiel, beschloss unser Coach, im Training neue Reize zu setzen, um uns bestmöglich auf eine kommende Eissaison vorzubereiten. Seit September befinden wir uns nun wieder im bayerischen Inzell, ebenfalls wieder in einem Mini Lockdown. Restaurants und öffentliche Einrichtungen sind seit einigen Wochen wieder geschlossen. Die Eisarena ist nur noch für den Profisport geöffnet und die lokalen Wettkämpfe finden unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Trotz allem bin ich dankbar, dass wir überhaupt auf dem Eis trainieren können. Denn wenn ich eines dieses Jahr realisiert habe, ist dass dies keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Auch für unsere Trainingsgruppe geht die Gesundheit vor und wir haben unsere Kontakte auf ein Minimum beschränkt. Jetzt wurde auch eine Ausgangssperre ab 21 Uhr verordnet. Ich bin gespannt, wie es nach den Feiertagen weitergeht. Die ISU (International Skating Union) plant im Januar/Februar im holländischen Heerenveen eine Bubble einzurichten, um so die Allround Europameisterschaft sowie zwei Weltcups stattfinden zu lassen und anschliessend die Weltmeisterschaft. Ob diese definitiv stattfinden können, wird sich noch zeigen. Trotz der grossen Unsicherheit in unserem momentanen Alltag, fokussiere ich mich auf unser tägliches Training, um für die kommenden Wettkämpfe bereit zu sein. Geplante Daten Eislaufwettkämpfe: Heerenveen (Holland) - 16./17. Jan. ISU Speedskating Allround EM - 22.-24. Jan. Weltcup 1 - 29.-31. Jan. Weltcup 2 - 11. – 14.Feb. ISU Speedskating Single Distanz WM Ich hoffe ihr hatteet trotz allem ein unbeschwertes Weihnachtsfest und für das neue Jahr wünsche ich euch alles Gute und natürlich beste Gesundheit! Euer Livio
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