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Newsletter16 - 2 Zurück nach Asien


Die Inline-WM in China ist nun vorbei. Für mich waren es die wohl schwersten Titelkämpfe bisher. So gut vorbereitet wie noch nie, reiste ich nach Nanjing, doch gleich an den ersten beiden Tagen stand ich am Ende des jeweils nur mit zerrissenen Rennkleidern in der Hand da. Die Enttäuschung war aber dementsprechend gross.


Nach diesen beiden Enttäuschungen und mit geprellten Rippen wollte ich mir am dritten Tag doch noch beweisen, dass das Training nicht umsonst war und auch dass meine Form eigentlich stimmte. Die 1'000 Meter waren dafür die ideale Gelegenheit. Den Vorlauf konnte ich relativ souverän gewinnen und anschliessend landete ich in einem sehr hochkarätig besetzten Halbfinal. Zwar lief es nicht ideal, aber über die Zeit konnte ich mich trotzdem für den Final qualifizieren. Dieser verlief dann richtig gut. Ich konnte mich hinter zwei Kolumbianern und Peter Michael an vierter Stelle positionieren. Diesen Platz konnte ich bis zum Ende halten, jedoch ohne je eine reelle Chance auf das Podest zu haben. So wie das gesamte Rennen lief, kann ich mit Platz 4, auch wenn es ein undankbarer Platz ist, sehr zufrieden sein.


Im Anschluss, bei den Wettkämpfen auf dem Strassenrundkurs, war dann die Luft irgendwie doch draussen. Die Rippenprellung, die ich mir beim zweiten Sturz geholt hatte, machte sich doch mehr bemerkbar, als es mir lieb war. Neben Problemen mit der Atmung stimmte jedoch manchmal meine taktische Ausrichtung nicht mehr. Die Rennen auf der Strasse sowie den Marathon hätte ich mir so eigentlich sparen können. Schlussendlich kann ich aber mit dem 4. Platz über 1'000 Meter ganz zufrieden sein. Wenn man das positive mitnehmen will, dann ist dies mein bisher bestes Resultat an einer WM und viel fehlt zur ersten Medaille bei den Eliten auch nicht mehr.


Nach der Rückreise in die Schweiz folgte am vergangenen Wochenende bereits mein letztes Inline-Rennen der Saison. In Berlin war ich, wieder in den Farben von Powerslide, am Start des wohl wichtigsten Marathons der Saison. Das Ziel für Powerslide war es mit unserem Leader Bart Swings den vierten Berlin-Sieg in Folge einzufahren. Für das Team wäre es sogar der sechste Triumpf in Serie.


Persönlich gelang mir ein sehr guter Wettkampf. Nach viel Teamarbeit und einer Soloattacke bei Rennhälfte hatte ich am Schluss noch genügend Kraft, um im Sprint auf den 6. Platz zu sprinten. Dass es überhaupt zu einem Sprint kam, war aber lange nicht sicher. Es brauche vom Team eine grosse Anstrengung das Feld auf den letzten Kilometern zusammenzuhalten. Diesen Effort konnte Bart auf der Zielgerade rechtfertigen. Er siegte knapp vor Gary Hekman (NED) und Patxi Peula (ESP).


Nach Berlin verordnete mir Coach-Kalon einige wenige Tage Ruhe, damit ich mich nun fokussiert auf die Eissaison vorbereiten kann. Ich hoffe dabei sehr, die eigentlich gute Form von der WM und Berlin auf das Eis transportieren zu können. Den kommenden Monat werde ich in Inzell mit vielen Kilometern auf dem Eis verbringen und mich so auf die ersten Weltcups in Asien (Harbin, China & Nagano, Japan) vorbereiten. Das Ziel dieser Eissaison ist es, mich erneut für die WM zu qualifizieren, die diesen Winter am Olympiaaustragungsort 2018 in Südkorea stattfindet.


Ihr werdet bald wieder von mir hören, hoffentlich mit neuen Bestzeiten und guten Resultaten.


Euer Livio


Bild: Im Angriff am Berlin Marathon, Quelle Facebook RSV Blau-Weiss-Gera

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